Infos u. Fragen zur Behandlung mit den Bloodrootpasten

Infos u. Fragen zur Behandlung mit den Bloodrootpasten

Was sind Bloodrootpasten?

Bloodrootpasten sind eine Mischung diverser, antibakterieller und antiviraler Kräuter und bestehen zu einem Großteil aus der kandischen Blutwurz (Sanguinaria Canadensis). Teilweise werden sie als Kosmetikum oder Arzneimittel angeboten, was aber nichts mit den Inhaltsstoffen zu tun hat. 

Allerdings sollte man bei der Wahl der Salbe vorsichtig sein und keine unbekannten Präparate kaufen, denn teilweise handelt es hier sich um bedenkliche Mixturen, die nur aus Zinkchlorid, DSMO und Chayennepfeffer  oder roter Farbe gemischt wurden. Diese gleichen zwar optisch den guten Salben, erzielen ebenfalls eine schnelle Verkrustung des Sarkoids, aber haben in keinster Weise die positiven Eigenschaften der echten Blootrootsalben und sind eigentlich nur Ätzpasten mit *roter Farbe*. Der Chayennepfeffer überhitzt das Gewebe, so das es zur der scheinbaren Verkrustung kommt und das Zinkchlorid ätzt das Gewebe weg. Die Tumorwurzel bleibt so erhalten und das Sarkoid kommt meist wieder nach. Zudem ist die Anwendung ist äußerst schmerzvoll. 

Wie wirken Bloodrootpasten?

Die Kräuter reagieren mit der anderen Zellstruktur des Tumors und erzeugen durch den veränderten Milchsäuregehalt Wärme, welche wie eine Chemotherapie wirkt. Die Tumorzellen sterben ab und das gesunde Gewebe wird angeregt die toten Zellen abzustoßen.

Unterschiede sind eben ob es überwiegend die rote (xxTerra/Dermequin) oder mehr die gelbe (CompX) Blutwurz ist, ist die Rote höher dosiert, wird eine stärkere Entzündung (Wärmentwicklung) hervorgerufen, die Zellen sterben schneller ab, aber es ist unangenehmer.

Die gelbe stoppt die den Tumor umgebende Vergärung, schneidet das Sarkoid von den überlebenswichtigen Nährstoffen ab, hemmt die Durchblutung des Sarkoids, da sie mehr zusammenziehend als entzündlich wirkt. Ab und an kann es durch Reibung der Salben an gegenüberliegenden Stellen zu Hautreizungen kommen, diese klingen aber in der Regel wieder ab und die Reaktion, wie mit dem Tumorgewebe bleibt aus.

Der Rest der diversen Kräuter übernimmt teilweise eine entzündungshemmende Eigenschaft, wie z.B.
white williow bark, diese findet dann Verwendung in Salben mit hören Goldenseal Anteil. In Salben mit der roten Blutwurz wäre sie eher hinderlich, da die Entzündung hier ja erwünscht ist. Zudem werden Kräuter eingesetzt, die den Tumor eher herausziehen, die Immunantwort des gesunden Gewebes verstärken u.s.w. was genau welche Pflanze bewirkt und wie die Mischungen sind, bleibt aber das Geheimniss der Hersteller. Zumindest kommt die Wirkung nicht vom Bloodroot alleine. 

Eine weitere Wundbehandlung entfällt, da die Kräuter antibakerielle und antivirale Wirkstoffe haben. 

Bloodrootpasten wie CompX und xxTerra/ Demequin greifen kein gesundes Gewebe an, dürfen aber nicht ins Auge kommen. Wohingegen Black Salves wie Indian Black Salve, Indian Mud u.ä. reine Ätzpasten mit einem hohen Zinkchlorid Anteil sind und auch mit gesunden Gewebe reagieren. Hier muss anders behandelt werden!

 

Hier eine Zusammenfassung der häufigsten Fragen zu den Bloodrootpasten CompX/xxTerra/ Dermequin u.a.

Wieviel Salbe brauche ich? schwierige Frage ;) dies war u.a. ein Grund für das Forum, um herrauszufinden, wie welches Sarkoid reagiert, wie viel Salbe man braucht und wie lange es in etwa dauert- aber…. nach 20 Jahren sind wir noch immer nicht schlauer. Wir haben optisch gleiche Sarkoide, wobei das eine nach einen Monat und 30g völlig weg ist und das Andere wird 2 Jahre lang geschmiert, mit einem Verbrauch von über 20x 50g. Das einzige was wir oft sehen ist, dass sich bei manchen Sarkoiden noch viel unter der Haut versteckt befindet, was die Salbe erst sichtbar macht und nach außen zieht. So kann aus einem harmlosen Wärzchen eine recht große Fläche entstehen, der Verbrauch ist da dann natürlich extrem hoch. Andere die offen, blutig sind und übel aussehen, reagieren sehr schnell, weil sich bei diesen nichts versteckt befindet, diese fangen gleich zu schrumpfen an. Ich würde daher zu Beginn wirklich erst mal nur 50g nehmen und schauen wie das Sarkoid reagiert. CompX ist zwar locker geöffnet 12 Monate haltbar, aber sich vorab einen Vorrat anzulegen ist ja auch nicht Sinn und Zweck. Nach Verbrauch der ersten Dose weiß man ja, ob einen diese Behandlungsmethode liegt, das Pferd einen ran lässt und die Salbe wie erhofft funktioniert. Dann kann man ja immer noch mehr bestellen ;)

Behandlung im Sommer wegen den Fliegen?
Ja, ein Beginn im Sommer ist sinnvoll, da durch die warmen Temperaturen die Salben besser wirken.
Fliegen stören nicht, die Cremes desinfizieren so stark, dass bisher nichts passiert ist.

Schwellung während der Behandlung

Kommt vor allem im Sommer, bei warmen Temperaturen öfters vor, wenn die Salbe zu wenig verdünnt wurde oder man zu oft schmiert. Dies zeigt an, das die Reaktion zu stark ausfällt.

Hier bitte eine Pause einlegen, bis die Schwellung wieder weg ist und das Pferd bewegen, dauert im Regelfall 3-4 Tage. Danach mit einer höheren Verdünnung weiter cremen. Schwellungen sind sehr unangenehm fürs Pferd, aber nicht weiter schlimm.

 

 

Umliegende, gesunde Haut schuppt sich und reagiert auch

Rot eingekreist sieht man das behandelte Sarkoid. Da die Cremes alle infizierten Stellen erkennen, kann um ein kleines Sarkoid eine größere Fläche eine Reaktion mit Krustenbildung zeigen. Das ist normal und gewollt, damit alle Tumorzellen vernichtet werden. Hier entsteht die normale dicke Kruste. 

Im gelb eingekreisten Teil reagiert völlig gesunde Haut, da das Pferd die Blootrootpaste durch Scheuern verteilt. Hier entsteht aber nur eine leichte Schuppenbildung, ähnlich einen Sonnenbrand. Dies kommt ab und an auf dünnen, empfindlichen Hautstellen, gerade bei warmen Außentemperaturen vor. Hier bitte die gereizte Stelle mit Wundbalsam oder Vaseline vor dem Schmieren abdecken und verhindern, dass sich das Pferd nach dem Auftragen scheuert.

Rhythmus einhalten, wie angegeben?
Nein, definitiv nicht! Pauschal kann man da nichts sagen. Im Regelfall 1x täglich schmieren, bis sich eine feste Kruste bildet. Dann Pause enlegen, bis diese abfällt oder Risse bekommt und dann wieder schmieren. So reduziert sich das Sarkoid schichtweise. Manche trocknen auch ein und fallen dann ganz ab. Nicht an der Kruste zupfen und nichts anderes drauf schmieren. Je länger die Kruste hält, umso mehr neigt sich die Behandlung dem Ende zu. Hier findet ihr eine Anleitung mit Bildern

Stelle wächst nicht zu, eitert
Solange es eitert und Sekret ausläuft, ist noch Sarkoid vorhanden, da einfach weiter cremen. Erst wenn alle Tumorzellen zerstört sind, wächst es von Innen nach Außen zu und wird auch immer trockener.

Sarkoid wird durch die Behandlung schlimmer
Ist Anfangs meist normal, da die Pasten alle Sarkoidzellen finden und oft zuerst das Sarkoid nach außen ziehen.

Womit verdünnen?
Am besten eignet sich Melkfett, Vaseline oder Salbengrundlage (z. B. von Lygal); mit Glycerin wird die Mischung flüssiger. Nicht alles auf einmal mischen, da man zwischendrin öfters die Konzentration ändern muss. xxTerra/Dermequin wird anfangs pur geschmiert. CompX ca. 1:1 verdünnt

Warum verdünnen?

CompX  ist ein Konzentrat.  Da verschieden Tumore unterschiedlich reagieren ist es am besten Anfangs 1:1 zu beginnen. Ist sie zu stark, reagiert das Pferd mit Abwehrhaltung, da es enorm stark juckt und es können Schwellungen entstehen. Ist sie zu schwach erfolgt nicht die gewünschte Reaktion und es stellt sich kein Erfolg ein. Falsch machen kann man ansich nicht viel, aber mit der richtigen Mischung, welche man selber für sich und sein Pferd finden muss, kommt man mit geringeren Salbenverbrauch in der gleichen Zeit an das gewünschte Ziel. 

Handschuhe anziehen?
Wäre sinnvoll, da man sonst zuviel Dreck ins Salbengläschen bringt.

Behandlung schmerzhaft?
Nein, es juckt nur unwahrscheinlich, aber nicht immer und auch nicht bei jedem Pferd. Dies können wir definitiv versichern, da wir Versuche an eigenen Warzen gemacht haben. Black Salves hingegen wirken ätzend und wirken sehr unangenehm fürs Pferd.

Pferd lässt einen nicht mehr ran
Kann vorkommen, da müsste man dann leider mit Nasenbremse ran. Oft hilft auch schon ein verändertes Schmierverhalten, also ein anderer Platz, ab und an nur so tun, als ob man schmiert etc.

Decke, Gurt reibt
Reibungen oder Reizungen auf alle Fälle vermeiden, fördert das Sarkoidwachstum. Zur Not abkleben, Omnifix von der Fa.Hartman hat sich hier bewährt.

Dopingrelevanz
Da meist nicht angegeben ist, was genau enthalten ist, würde ich vorsichtig sein. Meist ist Weidenrinde ein Bestandteil, welche entzündungshemmend wirkt und diese steht auf der FN-Liste.

Reiten während der Behandlung
Ja, Bewegung regt den Stoffwechsel und das Immunsystem an und verhindert Schwellungen.

Kahle Stelle nach der Behandlung
Kann vorkommen, meist wachsen die Haare aber im nächsten Fellwechsel wieder nach.

Wie dick auftragen, wie oft schmieren?
Generell nur 1x täglich und so als ob man eine normale Pflegecreme aufträgt. Nur das Sarkoid einschmieren, wobei es hier nicht gleichmäßig sein muss.

Sarkoid kommt wieder
Dann einfach nochmals behandeln, dann hat man meist zu früh aufgehört. Kommt meist vor, wenn man sich an die pauschale Packungsbeilage der Salben hält.

Auge behandeln?
Die Salben sollten auf keinen Fall ins Auge kommen, wenn man sich sicher ist das dies nicht passiert, kann man vorsichtig ran gehen. Zudem sollte vorher ausgeschlossen werden, dass es sich um ein Plattenepithelkarzinom handelt. Dies reagieren zwar auf die Salben, können aber nicht die tiefsitzende, aggressive Form eines Karzinoms meist nicht bekämpfen. 

Warum nicht am Ohr?
Laut Packungsbeilage der Bloodrootpasten keine Anwendung am Ohr, da es hier zu Deformationen kommen kann. Da das Gewebe am Ohr meist sehr dünn ist und die Tumore meist von der Innenseite der Ohrmuschel bis zur Aussenseite reichen. Auf Grund dessen, dass sich die Salben den Weg zum Tumor selber suchen, kann es hier zu im Laufe der Behandlung zu Wundlöchern im Ohr kommen, was bei der Wundheilung zu Narbenbildung und Knickstellen im Ohr führen kann. Meiner Meinung ist dies aber eher ein zweitraniger Aspekt, da bei unkontrolliert Wucherung des Tumors oft nur noch eine Amputation des Ohres möglich ist.

Trächtige Stute behandeln?
Dazu haben wir leider keine Erfahrungen, am besten mit den TA abklären. Normalerweise spricht nichts dagegen, da die Pasten nur auf der Haut wirken.

Auch bei anderen Tumoren wirksam?
Manchmal, das muss man ausprobieren – wenn sich keine Verbesserung einstellt, müsste man ggf. operieren. Man sollte aber vor Beginn mit dem Risiko rechnen, dass der Tumor gereizt wird und nach Beendigung der Blodrootpastenbehandlung extrem wächst.

Wo bekomme ich die Pasten?
Der Bezug wechselt ständig, da es darauf ankommt ob sie als Kosmetikum oder Arzneimittel laufen. Arzneimittel (Cansema, New Market Ointment, xxTerra) kassiert der Zoll, wenn man sie in den USA bestellt. Manche Tierärzte können Dermequin besorgen, diese ist die orginal xxTerra, ebenfalls von Larson Labratories für den deutschen Markt hergestellt und wird als Kosmetikum angeboten. CompX wird handgemischt und als Sammelbestellung übers Forum geordert, da die Mindestabnahme 1kg ist. Vorsicht bei anderen Produkten, hier handelt es sich oft um reine Ätzpasten oder Fälschungen.

Was kosten Bloodrootsalben? da die kanadische Blutwurz ansich schon recht teuer ist, liegt das Gramm von guten Salben bei ca. 4€. Angeboten wird meist ein oz was 28,5 Gramm entspricht, zwischen 120 und 150€. CompX in konzentrierter Form ist mit 1,20 pro Gramm deutlich billiger, was aber auch nur durch den Einsatz des Sarkoidteams gewährleistet wird, da wir hierbei nichts verdienen und die Salbe zum Einkaufspreis weiter geben. Abgefüllt werden hier 30g zu 36€ oder 50g zu 60€. Näheres findet ihr hier Bestellinfos zu CompX

Soll ich schmieren oder nicht?
Das kann keiner sagen, am besten in Ruhe im Forum stöbern und sich vorstellen, dann können andere User ihre Meinung dazu sagen. Wichtig ist aber immer, egal welche Behandlung man macht, man sollte dahinter stehen, das Ganze mit seinem TA abklären. Garantie auf Erfolg gibt es bei Sarkoiden leider nie.

Fachwissen zu den Bloodrootpasten

Equines Sarkoid – Studie weist Wirksamkeit von Kanadischer Blutwurz nach

www.wittelsbuerger.com

Das Equine Sarkoid bezeichnet eine krankhafte Hautveränderung in Form eines Tumors bei Pferden und stellt mit 40% weltweit den häufigsten Tumor beim Pferd dar. Sie sind an sich nicht lebensbedrohlich, sind aber oft an Stellen zu finden, wo Kopfstück oder Bauchgurt dann scheuern. Und sie widersetzen sich hartnäckig jeder Behandlung.

Nun zeigt eine britische Studie, dass eine Salbe, das Newmarket Bloodroot Ointment, vor allem bei kleineren Tumoren gute Wirkung zeigt. Blutwurz ist als Salbe schon lange Zeit als potentielles Mittel bei Hautkrebs bekannt, wurde aber bisher eher als ‚Quacksalberei‘ gebrandmarkt. Sie soll das Wachstum der Tumorzellen aufhalten und das Sarkoid zum Schrumpfen bringen. Sie muss sicherlich mit Vorsicht eingesetzt werden, und sie ist kein Allheilmittel, das ohne den Tierarzt angewendet werden sollte!

In der Studie wurden 49 Pferde mit insgesamt 74 Sarkoiden behandelt. Das verblüffende Ergebnis: 49 Sarkoide verschwanden komplett, weitere 15 begannen zu schrumpfen, verschwanden aber nicht völlig. Lediglich zehn Sarkoide sprachen gar nicht auf die Salbe an bzw. verschlimmerten sich sogar.

Die Forscher stellten fest, dass Newmarket Bloodroot Ointment vor allem Sarkoide, die kleiner als 2 cm Durchmesser sind, zum Verschwinden bringt. Waren die Tumore dagegen größer als 4 cm ließen, sie sich weniger oder überhaupt nicht beeinflussen. Die Behandlungsdauer in der Studie lag in der Regel unter 21 Tagen; Nebenwirkungen gab es praktisch nicht.

Die Studie „Owners‘ perception of the efficacy of Newmarket bloodroot ointment in treating equine sarcoids“ wurde im Canadian Veterinary Journal veröffentlicht.

weiterlesen: Equines Sarkoid – Studie weist Wirksamkeit von Kanadischer Blutwurz nach – www.wittelsbuerger.com: Wissen  

Wirkung der Bloodrootsalben- von Dr. Jens Peter Tiefke

Aus dem Friedrich-Loeffler-Institut, Bundesforschungsinstitut für Tiergesundheit, Insel Riems1 und der Tierärztlichen
Klinik für Kleintiere und Pferde, Schwerin2
Regression eines infraorbitalen equinen Sarkoids nach Behandlung
mit einem Präparat aus Sanguinaria canadensis ? Ein FallberichtI. von Felbert1, W. Dreschel2 und J. P. Teifke1
Praktischer Tierarzt 86: 5, 330?334 (2005); © Schlütersche Verlagsgesellschaft mbH & Co.KG; ISSN 0032-681 X

Auszug:

In den USA wird seit längerer Zeit das pflanzlichePräparat XXTERRA? zur wirksamen Behandlung equinerSarkoide kommerziell vertrieben und es wird von Erfolgsquotenvon mehr als 95% berichtet (Larson Laboratories,Inc., Fort Collins, CO; http://www.vetlineequine.com).
Dennoch liegen publizierte Daten über wissenschaftlichgesicherte Erfolgsquoten und Rezidivierungsraten nach Behandlung bislang nicht vor.
Bei dem hier vorgestellten Patienten kam es nach lokaler Applikation von XXTERRA? innerhalb kurzer Zeit zur Demarkation und Nekrose des Tumorgewebes, während auch drastisches operatives Prozedere zuvor keinen dauerhaften Therapieerfolg herbeiführen konnte.
Nicht nur aus diesem Grund, sondern auch, weil Spontanremissionen bei Sarkoiden äußerst ungewöhnlich sind ist es eher unwahrscheinlich, dass die Tumorrückbildung
spontaner Natur war. Es erhebt sich daher die Frage nach
dem Wirkmechanismus dieses Präparates……….

Anschrift der Verfasser: Priv.-Doz.Dr. Jens Peter Teifke, Friedrich-
Loeffler-Institut, Bundesforschungsinstitut für Tiergesundheit,
Boddenblick 5a, 17493 Insel Riems, Email: jens.teifke@fli.bund.de.

den kompletten Download gibts hier :arrow: http://www.vetline.de/facharchiv/pferde … 244502.htm

Quelle: Praktischer Tierarzt 86: Ausgabe 5, Seite 330?334 (2005)
Autor: I. von Felbert, W. Dreschel, J. P. Teifke

© Schlütersche Verlagsgesellschaft mbH & Co.KG

Anfrage an Dr. Tiefke zur Wirkung von Bloodrootpasten

Sehr geehrter Herr Dr. Tiefke,

bin im Internet über ihre Versuche mit der xxTerra Salbe gestolpert, da einge Bekannte und ich die Sarkoide unseres Pferdes erfolgreich mit xxTerra oder anderen Blootrootsalben behandelt haben und eine *Intressengemeinschaft* gebildet haben, möchte ich sie fragen, ob sie uns die Wirkungsweise dieser Salben deutlicher erklären können und warum sie wirklich nur mit Tumorgewebe reagiert. Habe über Vetline den kostenpflichtigen Download ihrer Arbeit gefunden, dort steht aber nicht allzuviel über die Inhaltsstoffe und deren genaue Wirkung, außerdem besteht ein Copyright und wir können uns darüber nicht öffentlich austauschen, da wir nicht zitieren dürfen. Desweitern stellt sich mir die Frage, warum noch immer zahlreiche TA zu einer Operation raten, da die Erfolgsaussichten eher bescheiden sind?

Würde mich über ihre Erklärung freuen und bitte ebenfalls ihr Schreiben in unser geschlossenes Forum einstellen zu dürfen.

Mit freundlichem Gruß
Irene Riedel
http://www.sarkoid.d 

Sehr geehrte Frau Riedel,

vielen Dank für Ihr Interesse an unseren Arbeiten zur Behandlung equiner Sarkoide. In der Tat sind die Effekte von XX-Terra bei der Behandlung dieser Tumoren von Pferden beeindruckend, was uns auch veranlasst hat, diesem „Wundermittel“ im Rahmen eines Promotionsvorhabens etwas näher auf die Spur zu kommen. Frau Inga von Felbert hat sich in diesem Zusammenhang mit der Wirkweise auseinandergesetzt und wird noch im Laufe dieses Jahres ihre Dissertationsschrift einreichen. Ich leite deshalb diese E-mail auch direkt an Frau von Felbert weiter, so dass Sie auch direkt mit ihr Kontakt aufnehmen können.
Um auf Ihre Fragen einzugehen: die chirurgische Entfernung gilt noch immer als die erfolgreichste Behandlungsmethode (s. unten Auszug), vorausgesetzt, dass um die Tumoren hinreichend gesundes Gewebe mit entfernt werden kann. Die ist in manchen Lokalisationen auf Grund der anatomischen Gegebenheiten nicht möglich. Dann stellt XX-Terra offenbar eine Alternative dar, die aber auch ihre Grenzen hat. Es handelt sich nicht um ein Wundermittel, wobei ich Ihnen aber nicht plausibel erklären kann, warum gesundes Gewebe so wenig in Mitleidenschaft gezogen wird.
Vielleicht kann Frau von Felbert noch mehr berichten.
Mit freundlichen Grüßen,
Prof. Dr. Jens P. TeifkeInga von FelbertTierärztinRIEMSER Arzneimittel AG
An der Wiek 7
17493 Greifswald – Insel Riems
Germanyfon: +49 (0) 3 83 51/ 7 64 38
fax: +49 (0) 3 83 51/ 7 67 78e-mail: vonFelbert@RIEMSER.de

Auszug aus Studie zur xxTerra:

Die chirurgische Resektion equiner Sarkoide gilt im Allgemeinen
als die erfolgreichste Behandlungsmethode. Jedoch
ist eine Entfernung sämtlicher Tumorzellen bei
ungünstigen Lokalisationen kaum realisierbar, so dass es
bei rund 50 % der Fälle frühzeitig zu Rezidiven kommt
(Ragland et al. 1970a). Auch kryo- und laserchirurgisch behandelte
Sarkoide können in 20 bis 30 % der Fälle erneut
auftreten (Brandt u. Deegen 1996, Bohmer et al. 1997).

Inga Felbert- Dissertation mit xxTerra Bericht

Bitte beziehen Sie sich beim Zitieren dieses Dokumentes immer auf folgende
URN: urn:nbn:de:hebis:26-opus-69779
URL: http://geb.uni-giessen.de/geb/volltexte/2009/6977/

Histopathologische und immunhistologische sowie zytologische und molekularbiologische Untersuchungen zur Pathogenese und Therapie equiner Sarkoide

Felbert, Inga Gabriele Christa von

Originalveröffentlichung: (2009) Giessen : VVB Laufersweiler

PDF :arrow: http://geb.uni-giessen.de/geb/volltexte … -02-06.pdf

Ausszug:

7. Die BPV-1-induzierten Hauttumoren von jeweils drei Hamstern wurden in einer orientierenden Studie topisch mit dem pflanzlichen Sanguinarin-haltigen Präparat XXTerra? behandelt. Hierdurch kam es zu einer Koagulationsnekrose des Tumorgewebes. Der Nekroseherd wurde vom noch lebenden Tumorgewebe durch einen Lymphozytenwall abgegrenzt.

8. Bei insgesamt drei Pferden wurde die Therapie equiner Sarkoide mit XXTerra? verfolgt. In zwei Fällen handelte es sich um mehrfach rezidivierte Sarkoide nach teils unterschiedlicher Vorbehandlung. Durch die XXTerra?-Therapie entwickelte sich bei allen drei Pferden eine Nekrose mit anschließender Abstoßung des Tumorgewebes. Es kam zu einem vollständigen Wundverschluss. Bei einem Pferd rezidivierte der Tumor zwei Monate nach Therapieende. In den anderen zwei Fällen gab es keine Rezidive.

9. Durch Sanguinarin konnte eine dosisabhängige Reduktion der mitochondrialen Dehydrogenaseaktivität bei equinen Zelllinien hervorgerufen werden. Sarkoidzellen reagierten empfindlicher auf die Sanguinarin-Behandlung als normale Fibroblasten.

 …das Team vom Sarkoidforum